KÜNSTLER-
KARRIERE

Zeichnungen

 

Kunst ist schön. 
Macht aber viel Arbeit. 


Karl Valentin

 

 

(Fast eine) Künstlerkarriere

Frühwerk: ErnieMit dem Zeichnen habe ich früh angefangen. Das früheste erhaltene Werk datiert von 1977 und stellt eine kritische Auseinandersetzung mit der damals beginnenden TVisierung der kindlichen Erfahrungswelt dar (Ernie aus der Sesamstraße). 

Damals jedoch war ich ein einsamer Rufer in der Wüste und meine gleichsam apokalyptische Vision des späteren (Kinder-) Fernsehwahns wurde von der Kritik als das rechthaberisch-überambitionierte Erstlingswerk eines archetypischen revolutionärbürgerlich angehauchten Möchtegern-Dadaisten hingestellt. Das war natürlich hart für einen Vierjährigen.

Aufgrund dieser negativen Erfahrungen legte ich den (Wachsmal-) Stift für lange Zeit aus der Hand. Erst im reifen Alter von 12 Jahren begann ich wieder dem Zeichnen. In dieser Phase meines Schaffens brachte ich zunächst schlicht anmutende, leicht picassoeske Figuren zu Papier, denen ich die merkwürdigsten Namen gab. 

Dann, endlich, im Alter von etwa 16 Jahren schien ich meine Bestimmung gefunden zu haben: BuK-Bilder. BuK bedeutet "Blut und Körperteile", eine zeichnerische Thematik, die außerhalb geschlossener psychiatrischer Anstalten bis dato eher wenig wenig Verbreitung gefunden hatte. Nach dem BuK-Konzept gefertigte Bilder erkennt man daran, dass immer mindestens eine der gezeichneten Figuren eine Axt in der Hand hat, die sie mit deutlich artikulierter Wut gegen ihre Mitfiguren einsetzt. Wahlweise findet man statt der Axt auch lange Messer, Hämmer oder Motorsägen. Dieser Thematik widmete ich nun meine künstlerisch produktivsten Jahre. Mein Umfeld forderte immer neue, immer BuK'ischere Werke von mir, die Kritik überschlug sich fast vor Begeisterung und ich zeichnete, zeichnete und zeichnete. Das gezeichnete Blut floss in Strömen. 

Irgendwann jedoch wollte (konnte!) ich keine herumfliegenden Köpfe, Arme und Beine mehr zu Papier bringen. Meine Zeichnerhand verweigerte mir den Dienst, fing an zu zittern, wenn ich nur an durchtrennte Halsschlagadern oder herausquellende Gedärme dachte. Ich war ausgebrannt und hatte die Wahl, ein neues Thema zu finden, oder das Zeichnen für immer an den Nagel zu hängen.

Um eine neue Thematik zu finden, die es Wert war, von mir zeichnerisch in Angriff genommen zu werden, ging ich viele Wege. Ich studierte die Religionen, suchte das Nirwana und das Zen. Ich versuchte, mein Bewusstsein auf chemischen Wege zu erweitern. Schließlich dachte ich, in meiner steigenden Verzweiflung, sogar daran, Sport zu treiben. So schlimm kam es dann jedoch nicht, denn eines Tages ging ein Schulfreund zu einem übereifrigen Frisör und als er wieder zur Schule kam, war ein neuer Charakter geboren: 

Das Ei.

... wird fortgesetzt...


Cartoon des Jahres
Eigentlich sollte es "Cartoon der Woche" heißen, aber ich kenn ja mich und meinen Fleiß ...

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